05.03.2021 | Dass die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie auch unter Coronabedingungen funktioniert, hat die Belegschaft der Hörmann Automotive Gustavsburg (HAG) am Freitag (5.3.) eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Dem Warnstreikaufruf der IG Metall folgten rund 250 Beschäftigte aus der Früh- und Spätschicht vor das Werkstor. Mit Abstand und Maske setzten die Warnstreikenden ein deutliches Zeichen, dass sie hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft stehen.
Den IG Metallerinnen und IG Metallern geht es in dieser Tarifrunde um verbesserte Regelungen zur Beschäftigungssicherung durch Modelle der Arbeitszeitabsenkung mit Teilentgeltausgleich, um einen tariflichen Rahmen für passgenaue betriebliche Zukunftstarifverträge sowie eine Steigerung des Entgeltvolumens um 4 Prozent. Auch Uwe Zabel, Gewerkschaftssekretär vom IG Metall Bezirk Mitte betonte in seiner Rede, dass die letzte Lohnerhöhung bereits drei Jahre zurückliege und es nun endlich an der Zeit sei, die Einkommen der Beschäftigten zu stärken. Um die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und dual Studierenden ging es Valentino Scholz, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei HAG, dessen Redebeitrag lautstark von seinen Betriebskolleginnen und -kollegen gefeiert wurde.
„Bislang gab es drei Verhandlungsrunden für die rund 400.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im IG Metall Bezirk Mitte, die ergebnislos geendet sind. Die Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz, Hessen, dem Saarland und Thüringen waren bislang nicht bereit, ernsthaft mit uns zu verhandeln. Dann werden wir den Druck in den kommenden Tagen und Wochen eben noch erhöhen, ergänzte Thomas Müller, Betriebsrat bei HAG und Mitglied der Tarifkommission.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 12. März im Atrium-Hotel in Mainz-Finthen statt.