TARIFRUNDE METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE 2018

Nachschlag bei Hörmann in Gustavsburg: Aufruf zum zweiten Warnstreik

23.01.2018 | Auch in der dritten Verhandlungsrunde letzte Woche in Saarbrücken gab es keine Einigung zwischen den Arbeitgeberverbänden und der IG Metall. Grund genug für 200 Hörmänner und -frauen in Gustavsburg am Dienstagvormittag erneut die Arbeit niederzulegen und damit ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Trotz Wind und Wetter folgten dem Warnstreikaufruf der IG Metall wieder zahlreiche Kolleginnen und Kollegen der Hörmann Automotive Gustavsburg. Mit ihrem Marsch durch die Werkshallen und ihrer Kundgebung vor dem Werkstor soll von der Mainspitze aus wieder mehr Bewegung in die Tarifauseinandersetzung gebracht werden. Christian Walter, Betriebsrat und Leiter des Vertrauenskörpers: „Wir als größter Betrieb in der Geschäftsstelle sind eine Sperrspitze der Warnstreikwelle in der Region. Wir haben in den letzten Jahren hier bei Hörmann auf Einiges verzichtet: Weihnachts- und Urlaubsgeld zum Beispiel. Außerdem haben wir Tariferhöhungen ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns dieses Geld in dieser Tarifrunde zurückholen!“ Bei seinen Kolleginnen und Kollegen erntete er damit tosenden Beifall. Die Fronten in dieser Tarifrunde bleiben verhärtet: Von der Arbeitgeberseite sind auch am vergangenen Donnerstag in Saarbrücken keine Nachbesserungen zu ihrem dürftigen Entgelt-Angebot vorgenommen worden. Auf die Forderungen der Beschäftigten nach selbstbestimmteren Arbeitszeiten und nach einem Rechtsanspruch auf eine verkürzte Vollzeit sind sie erst gar nicht eingegangen. Die Arbeitgeber bestehen sogar auf eine weitere Flexibilisierung und Verlängerung der Arbeitszeit im Sinne der Unternehmen. Das gießt eine ordentliche Portion Öl ins Feuer, das auch in Gustavsburg lodert. „Die Zeit für eine Einigung wird knapp“, so Alexander Hasselbächer, Geschäftsführer der IG Metall Mainz-Worms. „Sollten die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung nicht aufgeben und uns gute Angebote machen, werden wir den Druck weiter erhöhen. Ende dieser Woche wird Bilanz gezogen. Dann könnte der Arbeitskampf auch eine neue Eskalationsstufe erreichen.

Von: ah

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