TARIFRUNDE METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE

400 Menschen bei Warnstreik der IG Metall in Mainz-Kastel

17.11.2022 | Mainz-Kastel – Rund 400 Kolleginnen und Kollegen legten heute in Mainz-Kastel ihre Arbeit nieder und beteiligten sich am Warnstreik der IG Metall. Die Beschäftigten von Honeywell Elster machten den Anfang. Mit Bussen kamen weitere Beschäftigte von Hörmann Automotive in Ginsheim-Gustavsburg und Federal-Mogul in Wiesbaden hinzu. Sie demonstrierten gemeinsam zur Reduit in Kastel direkt am Rheinstrand.

Fotos: Frank Rumpenhorst.

„Was wir heute sehen, ist ein klares Signal der Beschäftigten an die Arbeitgeberverbände. Nehmen sie unsere Forderung ernst, dann legen sie uns endlich ein Angebot vor, was den Namen auch wirklich verdient“, rief Alexander Hasselbächer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mainz-Wiesbaden, den Warnstreikenden zu.

In vier Verhandlungsrunden hatte sich die IG Metall um eine Einigung bemüht. Der Arbeitgeberverband der Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) wies die Forderung von 8 Prozent mehr Entgelt für 12 Monate zurück. Bislang haben die Arbeitgeber keine prozentuale Erhöhung angeboten, sondern lediglich Einmalzahlungen.

„Die Belegschaft hat in den letzten Jahren tagtäglich ihren Beitrag für den unternehmerischen Erfolg geleistet. Das galt auch in der Corona-Pandemie. Die Energiepreise gehen hoch, Lebensmittelkosten gehen hoch, Mietpreise gehen hoch. Jetzt sind die Beschäftigten dran.“, machte Mustafa Kirmizigül, Betriebsratsvorsitzender der Hörmann Automotive GmbH, deutlich.

„Es ist beschämend, dass die Arbeitgeber trotz hoher Inflation und voller Auftragsbücher eine tabellenwirksame Erhöhung bislang ablehnen. Die Beschäftigten müssen massiv entlastet werden, die Monatsentgelte dauerhaft steigen. Das nennt man dann Wertschätzung.“, fand David Bortsi, Betriebsratsvorsitzender der Honeywell Elster GmbH, klare Worte.

Über 1.500 Metallerinnen und Metaller haben sich bis zum heutigen Tag an Warnstreiks in der Region Mainz-Wiesbaden beteiligt. Am Donnerstagabend soll es zur entscheidenden Verhandlung kommen. Wird keine Einigung erzielt, droht der Konflikt zu eskalieren.

„Die Arbeitgeber sind gut beraten, zur Vernunft zu kommen. Bei den heutigen Verhandlungen ist die letzte Gelegenheit, eine friedliche Lösung des Tarifkonflikts zu finden. Wird nichts Substantielles angeboten, gehen wir den nächsten Schritt. Alle Vorbereitungen für 24-Stunden-Warnstreiks sind getroffen“, kündigte Javier Pato Otero, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Mainz-Wiesbaden, an.

Von: ah

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