11.06.2021 | Die bundesweite Aktionswoche im Kfz-Handwerk nutzen 75 Beschäftigte der Mercedes Niederlassung in Mainz und rund 100 Kolleginnen und Kollegen des Mercedes Logistik Centers in Nieder-Olm, um mit Warnstreikaktionen ein Zeichen für den Erhalt ihrer Tarifverträge zu setzen.
Die Arbeitgeber im Kfz-Handwerk in Rheinland-Rheinhessen hatten Anfang 2020 verschiedene Tarifverträge aufgekündigt – darunter auch den Manteltarifvertag, der u.a. Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch und Zuschläge regelt. Der Absicht dahinter war, das Tarifvertragswerk zu „modernisieren“. In den Verhandlungen wurde jedoch offensichtlich, worum es den Arbeitgebern eigentlich geht: Die Tarifverträge seien – laut Arbeitgeber – zu „teuer“. Die Kündigung der Tarifverträge wollen sie nicht zurücknehmen und drohten auch mit dem Ausstieg aus der Flächentarifbindung.
Derzeit drohen die Beschäftigten und Betriebe unserer Region abgehängt zu werden. Während in anderen Tarifgebieten bereits über konkrete Inhalte und Forderungen im Rahmen der Tarifrunde 2021 diskutiert wird, stehen die Arbeitgeber hier auf der Bremse. Unter dem Vorwand der Corona-Pandemie verweigern sie sich zurzeit jeglichen Gesprächen über die Zukunft der Tarifbindung im Kfz-Handwerk. In anderen Branchen hat sich allerdings längst gezeigt, dass Verhandlungen mit guten Tariflösungen auch in der Pandemie möglich sind.
„Die Message unserer Aktionen in dieser Woche in Richtung Arbeitgeberseite ist klar: ‚Kommt zurück an den Verhandlungstisch. Ihr erwartet von Euren Beschäftigten, dass sie während der Pandemie arbeiten, dann könnt Ihr Euch auch nicht vor Euren Aufgaben verstecken. Jegliche Termine mit uns als Verhandlungspartner abzusagen, ist den Beschäftigten gegenüber sehr respektlos. Unsere Leute in den Autohäusern und -werkstätten haben durch Tarifbindung abgesicherte gute Arbeitsbedingungen mehr als verdient' “, so Claudia Hülsken, politische Sekretärin der IG Metall Mainz-Worms und Mitglied der Tarifkommission.